Ali Hazelwood – Bride: Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
Ali Hazelwood – Bride: Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe

Ali Hazelwood – Bride: Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe

Ein gefährliches Bündnis

CW: Blut, Entführung, Gewalt, Knotting, Tod, versuchter Mord

Bride öffnet die Buchseiten in eine Welt, in der Vampire und Werwölfe existieren – zwei Völker, die sich abgrundtief hassen und zwischen denen nur ein Bündnis für Frieden sorgen kann. Teil dieses Bündnisses ist Misery Lark, die Tochter eines mächtigen Vampirfürsten. Doch mit ihrer Familie kann die junge Frau genauso wenig anfangen wie mit ihren Vampirkräften oder Reißzähnen und ist deshalb mit ihrem anonymen Leben unter den Menschen ganz zufrieden. 
Dass sie, um den Frieden zwischen beiden Völkern zu wahren, ausgerechnet den Werwolf Lowe Moreland heiraten soll, passt ihr so gar nicht in den Kram. Als Misery jedoch hinter ein mysteriöses und intimes Geheimnis kommt, bei dessen Enträtselung sich Lowe als Schlüssel entpuppt, geht sie schließlich die Bündnis-Ehe ein, um ihre ganz eigenen Ziele zu verfolgen. Doch hat Misery nicht erwartet, dass sich hinter dem erbarmungslosen Mann ein Wesen mit Gefühlen verbirgt. 

Humorvoll, schlagfertig, spicy

Ali Hazelwood ist mit einem neuen Roman zurück! Als begeisterte Leserin ihrer Romance-Romane rund um Frauen in der Wissenschaft konnte ich auch vor diesem Buch nicht haltmachen, obwohl es sich hierbei um ein anderes Genre in Form von Romantasy handelt. Doch auch wenn nun anstelle von Wissenschaftler*innen Vampire und Werwölfe zum Figurenpersonal des Buches werden, sollten sich Nicht-Fantasy-Leser*innen nicht sofort abschrecken lassen. Der Fantasyaspekt ist nicht zu kompliziert gestaltet und in die Weltstrukturen können die Leser*innen schnell eintauchen. 

Ist man auf der Suche nach dem typischen Hazelwood-Humor, wird man auch bei Bride keineswegs enttäuscht. Mit viel Witz, Sarkasmus und Ironie sind die Gedankengänge, aber auch die Dialoge zwischen Misery und Lowe zu lesen. Die anfängliche Spannung zwischen den beiden unterstützt zugleich die emotionalen und humorvollen Reibungen, die sich bei ihrem Umgang miteinander abzeichnen. Doch trotz anfänglicher Differenzen bauen die beiden nach und nach Vertrauen und Nähe zueinander auf und akzeptieren sich sowie ihre jeweilige Spezies immer mehr. 

Auch spicy Szenen kommen während der Lektüre nicht zu kurz. Um nicht zu viel vorwegzunehmen sei zum einem gesagt, dass es die Autorin versteht, eine knisternde Atmosphäre zwischen den Protagonist*innen herzustellen. Zum anderen kann ein Blick in die Content-Warnungen ratsam sein, da die expliziten Textstellen zwischen den beiden durch das Subgenre Omegaverse inspiriert sind.

Dass es sich bei diesem Roman ähnlich wie bei den vorangehenden Büchern der Autorin um eine recht vorhersehbare Handlung handelt, mindert das Lesevergnügen durch den lockeren Schreibstil und die schlagfertige Protagonistin keineswegs. Auch die Nebencharaktere tragen zu einer tollen Leseatmosphäre und vielen Emotionen bei, da der Roman diverse Familienkonzepte aufgreift. 

Alles in allem ist Bride ein kurzweiliges, humorvolles Buch, das besonders für Hazelwood-Fans oder Leser*innen, die Lust auf eine RomCom mit Fantasyelementen haben, schöne Lesestunden bereithält – perfekt für laue Sommerabende! 

von Judith Heruc 

Ali Hazelwood
Bride: Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe

Rütten & Loening Berlin 2024 
512 Seiten 
16,99 Euro 
ISBN: 978-3-352-00997-6

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